Nachhaltig: Neues Carport für Betriebsfahrzeuge im Energie- und Technikpark in Trier

von links: Hannsjörg Pohlmeyer, Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz, Christian Reinert, Leiter der SWT-Stabstelle Immobilien, Prof. Dr. techn. Wieland Becker, Hochschule Trier, Professur für das Lehr- und Forschungsgebiet Holz und Thomas Heß, Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, Referat 54b Erneuerbare Energien, Cluster Forst und Holz; Foto: Stadtwerke Trier

Mit einer besonderen Carportanlage liefern das Holzkompetenz-Zentrum der Hochschule Trier und die Stadtwerke Trier (SWT) ein weiteres Beispiel, wie nachhaltiges Bauen in der Praxis funktioniert. Die Besonderheit: Die Holz-Beton-Hybridwänden sind mit sogenanntem Schwachholz aus heimischen Wäldern hergestellt. Dieses Material, welches bislang lediglich als minderwertiges Palettenholz oder Verpackungsholz genutzt wird, findet nunmehr eine erstmalige Anwendung im Bauwesen.

Klimafreundliche Rohstoffe im Baubereich

Ein Ansatz, den das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium und das Klimabündnis Bauen Rheinland-Pfalz mit 100.000 Euro gefördert hat. Klimaschutzministerin Katrin Eder begründet: "Zur Energiewende gehört auch eine Bauwende. Dazu brauchen wir klimafreundliche Rohstoffe. Holz spielt dabei eine große Rolle. Denn es bindet das klimaschädliche Treibhausgas CO2. Zudem müssen wir im Baubereich weiter den Kreislaufgedanken verfolgen. Indem hier recycelter Beton verwendet wird, werden Ressourcen geschont und Müll wird vermieden. Deswegen unterstützen wir gerne solche Projekte."

Schwaches Holz – starker Partner

Insgesamt beläuft sich die Investition auf eine Summe von rd. 500.000 Euro. Grundlage für den Bau war ein Forschungsprojekt der Hochschule, in dem Forschende und Studierende die verstärkte Nutzung von bislang als „nicht sägefähig“ bezeichnetem Rundholz (Schwachholz) untersucht haben. „Vereinfach ausgedrückt, gleichen wir mit der noch flüssigen Betonschicht die unterschiedlichen Stammdicken des Schwachholzes aus. Nach dem Erhärten haben wir so ein flächenparalleles Wandbauteil mit exakten geometrischen Abmessungen“, erläutert der Projektleiter Prof. Dr.-techn. Wieland Becker von der Hochschule. „Das Verfahren trägt so zur hochwertigen und langlebigen stofflichen Nutzung des Rohstoffes Holz und damit zu einer Verbesserung der klimatischen Gesamtsituation bei. Zusätzlich können wir die Weiterverwendung der Rohstoffe gewährleisten, da beim Rückbau der Bauteile die Verbundpartner Holz und Beton mechanisch voneinander getrennt werden können.“

27 auf einen Streich – oder besser noch unter einem (Solar)Dach

Dieser nachhaltige Ansatz ist für die SWT entscheidend, wie Christian Reinert, Leiter der SWT-Stabstelle Immobilien betont: „Wo immer es möglich ist, wollen wir Ressourcen schonen, Materialien wiederverwenden und Energie sparen. Insofern passt das gemeinsam Projekt mit der Hochschule hervorragend zu unserem Energie- und Technikpark. Wir sind sehr dankbar für die Zusammenarbeit und das überzeugende Ergebnis.“ Nach drei Monaten Bauzeit haben die beiden Partner das Carport nun offiziell in Betrieb genommen. Es bietet Platz für insgesamt 27 Betriebsfahrzeuge von Stadt und Stadtwerken.