EFRE-Förderperiode 2021-2027

Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist einer der zentralen Förderbausteine der Europäischen Union (EU). Für die Umsetzung der EFRE-Förderung sind in Deutschland die Bundesländer verantwortlich, die entsprechende Förderprogramme aufstellen.

Das rheinland-pfälzische EFRE-Programm ist in der siebenjährigen Förderperiode 2021 bis 2027 auf zwei politische Ziele ausgerichtet: „Ein wettbewerbsfähigeres und intelligenteres Europa“ und „Ein grüneres, C02-armes und resilientes Europa".

„Kommunale Gebäudeenergieeffizienzmaßnahmen"

Das Klimaschutzministerium Rheinland-Pfalz (MKUEM) hat am 22. April 2024 den zweiten EFRE-Fördercall für umfassende kommunale Gebäudeenergieeffizienzmaßnahmen an Nichtwohngebäuden veröffentlicht.

Fördergegenstand sind umfassende energetische Sanierungen von Bestandsgebäuden in den Objektklassen (Sport-)Hallen, Schulen und Kitas. Förderschwerpunkt ist die Übergangsregion Trier (ÜR, ehemaliger Regierungsbezirk Trier bestehend aus der Region Trier mit den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und Vulkaneifel sowie der kreisfreien Stadt Trier), in die ein Großteil der EFRE-Mittel fließt. Für die stärker entwickelten Regionen (SER) in Rheinland-Pfalz stehen in gewissem Umfang auch Mittel zur Verfügung.
Antragsberechtigt sind kommunale Gebietskörperschaften und juristische Personen, an denen kommunale Gebietskörperschaften beteiligt oder deren Mitglied sie sind.
Es sind Zuschüsse bis zu 90 Prozent möglich.

Das Verfahren ist zweistufig, bestehend aus einer Projektskizze und nach Aufforderung einzureichendem formalen Antrag. Einreichungsmöglichkeit der Bewerbungen im Rahmen des Fördercalls: 22. April 2024 bis 16. August 2024.

Modellprojekte für intelligente Energiesysteme

In einem weiteren EFRE-Call des MKUEM liegt der Schwerpunkt auf Modellprojekten für intelligente Energiesysteme. Hier sind insbesondere investive innovative Projekte im Bereich intelligente Energiesysteme, Netze und Speicher angesprochen. Modell- und Demonstrationsprojekte in diesen Bereichen sollen die Möglichkeit zur Erprobung bzw. Einführung neuer Technologien, Strategien oder Verfahren geben. Die Förderung zielt dabei auf zukunftsträchtige, innovative Ansätze mit möglichst hoher CO2-Einsparung bzw. einer Verbesserung der Marktdurchdringung mit erneuerbaren Energieträgern ab. Adressiert sind im Bereich Infrasturktur kommunale Gebietskörperschaften, Energieversorgungsunternehmen und KMU (Kleine und Mittlere Unternehmen) sowie im Bereich produktive Investitionen KMU.

Formale Anträge können nach positiver Einschätzung von Seiten des Klimaschutzministeriums zur vorab vorzulegenden Projektskizze erfolgen.

Weitere Informationen zu den aktuellen EFRE-Förderaufrufen des MKUEM.

 

EFRE-Förderung in der Praxis

Eine der ersten rheinland-pfälzischen Kommunen, die ein serielles Schulsanierungsprojekt auf den Weg gebracht haben, ist die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach. Hier wird die 7.500 qm große Realschule Plus mit dem innovativen Modernisierungsansatz energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Das Anfang der 70er Jahre erbaute Gebäude erhält eine neue Hülle aus vorgefertigten Fassadenelementen in Holzbauweise, wird mit moderner Gebäudetechnik sowie einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ausgestattet und teilweise aufgestockt. Auf diese Weise können dringend benötigte Schulplätze zu Kosten geschaffen werden, die deutlich unter denen eines Neubaus liegen. „Lassen sie sich von der Deutschen Energie-Agentur, der Energieagentur Rheinland-Pfalz und dem Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz begleiten, nehmen sie die attraktive EFRE-Förderung in Anspruch und legen sie los“, so der Appell von Ulrike Bossung, Leiterin des Bauamts der Verbandsgemeindeverwaltung Ramstein-Miesenbach, an andere Kommunen.

Bis zu 90 Prozent Förderung

Neben der Realschule Plus in Ramstein-Miesenbach wird auch eine Grundschule in Wittlich über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert und über das Land Rheinland-Pfalz kofinanziert. Die EU- und Landesförderung summiert sich auf bis zu 90 Prozent. Bei Sanierungskosten der Realschule Plus von 3,6 Mio. Euro beträgt der Eigenanteil somit 360.000 Euro, die sich angesichts von Energieeinsparungen von ca. 70 Prozent relativ schnell amortisieren. „Aktuell stehen neue EFRE-Fördermittel für die energetische Sanierung von Schulen, Kitas und Turnhallen bereit. Wir ermutigen alle Kommunen, sich um die hochattraktive Förderung zu bewerben. Die Projekteinreichung ist bis zum 16.08.2024 möglich“, so Anja Simon, Fachmitarbeiterin für Energieeffiziente Gebäude bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz. Interessierte Kommunen können eine individuelle Förderberatung zum 2. EFRE-Fördercall vereinbaren mit dem Klimaschutzministerium über: foerderung-energie@mkuem.rlp.de.