Klimaschutz in der Bauleitplanung

In der Bauleitplanung wurde dem Klimaschutz bisher zu wenig Beachtung geschenkt. Für das Erreichen der Klimaziele des Landes muss der Klimaschutz aber bereits in jeder kommunalen Planung mitgedacht werden. Und dafür ist die kommunale Bauleitplanung ein zentrales Instrument auf lokaler Ebene.

So unterstützen wir Kommunen in ihren Planungsprozessen

Einflussmöglichkeiten der Bauleitplanung

Eine zielgerichtete Bauleitplanung ist für den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien unerlässlich, insbesondere durch Ausweisung geeigneter Gebiete im Flächennutzungsplan und effiziente Planungsprozesse. Außerdem verfügt die Bauleitplanung über zahlreiche Möglichkeiten, um die Stadt- und Ortsentwicklung möglichst klima- und umweltfreundlich zu gestalten, zum Beispiel durch Festsetzungen zur Nutzung klimafreundlicher Energieformen im Bebauungsplan.

  • Ob Windenergie oder Freiflächenphotovoltaik – die Bauleitplanung ist für Kommunen das zentrale Instrument zur Steuerung des Ausbaus Erneuerbarer Energien.

  • Landwirtschaft und Erneuerbare Energien müssen nicht Gegenspieler sein – sie können auch wunderbar zusammen funktionieren: Die erste Agri-PV-Forschungsanlage Deutschlands auf dem Bio-Obsthof Nachtwey im rheinland-pfälzischen Gelsdorf dient als Modellprojekt. Auch in Kombination mit Ackerbau oder Viehhaltung kann Energie gewonnen werden, etwa durch vertikale, bifaciale (beidseitig aktive) PV-Module.

  • In Bezug auf Siedlungsflächen sollten auch wachsende Kommunen zunächst die Potenziale der Innenentwicklung prüfen – mancherorts ist die Ausweisung von Neubaugebieten jedoch alternativlos. Hierbei ist eine möglichst nachhaltige und klimafreundliche Planung notwendig, etwa in Bezug auf die Nutzung erneuerbarer Energien für Strom und Wärme, die Förderung nachhaltiger Mobilität und eine Begrenzung der Flächenversiegelung.

    Bild: Vehlefanz Utopia by Aerroscape, Reinventing Society, CC BY-NC-SA 4.0

  • Klimaschutz und -anpassung kann nicht nur durch Festsetzungen im Bebauungsplan, sondern auch z.B. in städtebaulichen Verträgen integriert werden. Neben der verbesserten Treibhausgasbilanz und Resilienz gegenüber Extremwetter sorgen klimagerechte Neubaugebiete auch für mehr Lebensqualität, ein besseres Image und zufriedene Bewohner:innen.

  • Auch die klimaneutrale Wärmeversorgung von Neubaugebieten sollte im Rahmen der Bauleitplanung mitgedacht werden und ist somit eng verzahnt mit der kommunalen Wärmeplanung.

  • Nicht nur Wohngebiete, sondern auch Gewerbegebiete können und sollen mit dem Klimaschutz vereinbar und gegen Klimawandelfolgen gewappnet sein. Wie dies gelingen kann, zeigt unser Leitfaden "Wege zur Planung eines nachhaltigen Gewerbegebietes".

    Bild: Earth College Utopia 2048 by Aerroscape, Lino Zeddies, CC BY-NC-SA 4.0