H.ausgezeichnet: Energieagentur Rheinland-Pfalz zeichnet energieeffizientes Holzhaus aus
Für den energieeffizienten Neubau eines Mehrfamilienhauses in Herschbach zeichnete die Energieagentur Rheinland-Pfalz die Bauherren Laura und Michael Reifenberg mit der Landesklimaschutzplakette aus.
„Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand erforderlich. Dazu bedarf es energieeffiziente Gebäude und einen höheren Anteil erneuerbarer Energien in der Wärmeerzeugung“ sagt Sabine Schneider, Regionalreferentin der Energieagentur.
Daher sollten Bauherren schon heute den Blick auf die Zukunft richten und ihre Gebäude energieeffizient bauen oder sanieren. Das schont am Ende den eigenen Geldbeutel, macht die Immobilie zukunftsfähig und erhöht ihren Wert. Zudem dient es dem Klimaschutz und damit dem Wohl aller und künftiger Generationen.
Klimaschutz und Ästhetik kombiniert
Die Kampagne "H.ausgezeichnet" lebt vom Engagement von Menschen, denen der Klima- und Umweltschutz wichtig ist und die für Innovation und Ästhetik brennen. Laura und Michael Reifenberg sind solche Menschen. Sie kauften 2020 das Grundstück Laurentiusgarten 6 in der Ortsgemeinde Herschbach in der Verbandsgemeinde Selters im Westerwaldkreis. Gemeinsam mit Kappler Holzbau GmbH & Co. KG planten sie ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten nach dem Baustandard KfW 40. Das KfW-Effizienzhaus 40 bezeichnet Gebäude, die einen besonders energiesparenden Bau- und Sanierungsstandard erfüllen. Mitte 2021 war das Haus bezugsfertig.
Alle Wohneinheiten waren alle schnell vermietet; auch das Ehepaar Reifenberg bewohnt eine Wohnung im Erdgeschoss. Vier Wohnungen verfügen über 110 m², die Dachgeschosswohnungen jeweils über 80 m² Wohnfläche.
Besonderheiten
Das Besondere an dem energieeffizienten Haus erklärt Marvin Mies, der Bauleiter vom Holzbau Kappler GmbH & Co.KG:
- Mehrgeschossiger Holzrahmenbau; „Holztafelkonstruktion“ oder gebräuchlicher Holzrahmenbau
- Außenwände: Das Rippenwerk ist ein modernes Holzfachwerk, Lärm- und Wärmedämmung wird mit Zellulose erzielt
- neben Balken und Kanthölzern kamen weitere nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz
- die Zwischenböden sind Holzbalkendecken, Putzträgerplatten der Wände bestehen aus Holzfasermaterial
- den Dachabschluss bildet eine Massivholzplatte; eine „entkoppelte Unterdecke“ sorgt dafür, dass erhöhte Schallschutzanforderungen erfüllt werden
- Heizung: bedarfsgeführte kontrollierte Lüftung mit Wärmepumpe für die Raumklimatisierung und Brauchwasser-Wärmetauscher
- Die von Holzbau Kappler gefertigten Elemente werden im Werk schon fast fertig gebaut – mit Fenstern, Verschattungen, Fassade
- Energiekennwerte: Primärenergiebedarf und spezieller Transmissionswärmeverlust sind besser als Referenzgebäude nach EnEV
Nachhaltigkeit im Blick
Durch die verbaute Holzmenge wurden der Atmosphäre 112 Tonnen CO2 dauerhaft entzogen. Auch weitere nachhaltige Aspekte wurden mitgedacht:
„Wohnklima und Baustoffe sollten höchsten Ansprüchen genügen“, betonen die Reifenbergs. „Unsere Wärmepumpe und E-Ladesäulen für E-Autos werden mit Ökostrom betrieben“. Außerdem gibt es Anschlussvorbereitungen für Photovoltaik und Glasfaser. Der Endenergiebedarf des Hauses liegt bei lediglich 13,2 kWh pro m² pro Jahr.
Vorbild für andere
Über die Auszeichnung seitens der Energieagentur Rheinland-Pfalz freuten sich die Bauherren sehr. Die Landesklimaschutzplakette ist eine eigens angefertigte Hausnummer aus Glas, die sie nun an ihrem Gebäude anbringen können. Mit dieser Plakette zeigen die Reifenbergs, dass ihnen der verantwortungsvolle Umgang mit Energie und Nachhaltigkeit ein großes Anliegen ist. Ihr Engagement ist Vorbild für Andere und inspiriert zur Nachahmung.
Christoph Brabender, Klimaschutzmanager des Westerwaldkreises, hofft, dass in der Region noch weitere interessante Bau- und Sanierungsprojekte in Zukunft umgesetzt werden.
H.ausgezeichnet- die Kampagne
Mit „H.ausgezeichnet“ würdigt die Energieagentur Rheinland-Pfalz private, gewerbliche und öffentliche Bauherren, die energieeffizient bauen oder sanieren. Jedes Wohn- und Nichtwohngebäude in Rheinland-Pfalz, das die Anforderungen erfüllt, kann ausgezeichnet werden. Für Sanierung und Neubau sowie für Wohn- und Nichtwohngebäude gelten unterschiedliche Anforderungen an den energetischen Standard, die sich an den Fördervoraussetzungen für KfW-Effizienzhäuser orientieren. Seit 2016 wurden bereits mehr als 50 Wohngebäude und 25 Nicht-Wohngebäude mit der Landesklimaschutzplakette ausgezeichnet.
