Rekordanteil erneuerbarer Energien in Deutschland - Emissionsziele dennoch verfehlt

Die guten Nachrichten: Der Anteil der erneuerbaren Energien ist in Deutschland 2022 auf ein Rekordhoch gestiegen und der Energieverbrauch ist im Vergleich zu 2021 um fast fünf Prozent gesunken. Dennoch wurden die Emissionsziele verfehlt. Statt der anvisierten 756 Tonnen CO2 lagen die Emissionen bei rund 761 Millionen Tonnen CO2 und damit nur eine Million Tonnen niedriger als im Vorjahr.

Grund dafür ist der verstärkte Einsatz von Kohle und Öl zur Energieerzeugung als Ersatz für Erdgas, so die Studie des Thinktanks Agora. Insbesondere im Bereich Gebäude und Verkehr wurden die Zielwerte deutlich überschritten.

Die Emissionsminderung lag 2022 im Vergleich zum Referenzjahr 1990 bei knapp 39 Prozent und damit knapp hinter dem Klimaziel von 40 Prozent.

Um künftig die Ziele zu erreichen sei ein beschleunigter Ausbau erneuerbarer Energien notwendig: Bei Solaranlagen müsste sich die Zubau-Geschwindigkeit laut Agora mehr als verdoppeln, bei Windkraftanlagen an Land müsste sie sich mehr als verdreifachen und bei Windparks auf See sogar mehr als verachtfachen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht Deutschland dennoch grundsätzlich auf dem richtigen Weg: „Trotz der Energiekrise durch Putins Angriffskrieg und der deshalb nötigen zusätzlichen Kohleverstromung sind die Gesamtemissionen 2022 gegenüber 2021 leicht gesunken.“

Die komplette Studie steht zum kostenfreien Download auf der Homepage von Agora zur Verfügung.