4. landesweites Netzwerktreffen „Kommunale Wärmeplanung Rheinland-Pfalz“

Bild: Energieagentur Rheinland-Pfalz

Wie es bei der Förderung der kommunalen Wärmeplanung ab 2024 weiterverläuft und wie der digitale Zwilling bei der kommunalen Wärmeplanung unterstützen kann, das waren die zentralen Themen beim 4. Landesweiten Netzwerktreffens „Kommunale Wärmeplanung Rheinland-Pfalz“ am 29. Januar 2024.  

Entscheidend ist das Antragsdatum

Die Antrags- und Bewilligungspause bei der Förderung der kommunalen Wärmeplanung, in Folge des Bundesverfassungsgerichtsurteils vom 15. November 2023, hat in vielen Kommunen zu Verunsicherungen geführt: Welche Auswirkungen hat das für den eigenen Antrag? Kann dieser noch bewilligt werden? Mit welcher Förderquote kann man rechnen? Und wie geht es nun weiter, zumal diese Förderung zum 01. Januar 2024 ausgelaufen ist?
Auf diese und weitere Fragen gingen Anette Wetzig, technische Projektmanagerin bei der ZUG (Nationale Klimaschutzinitiative  Zukunft – Umwelt – Gesellschaft) , und Eric Eigendorf vom Kompetenzzentrum kommunale Wärmewende (KWW) bei dem Netzwerktreffen ein.
Entscheidend für eine Bewilligung und die Förderquote sind Wetzig zufolge diese Punkte:

  •  Antragseingangsdatum bis zum 4. Dezember 2023
  •  Antragseingang über das Easyonline-Portal und spätestens 14 Tage danach mit Unterschrift einer bevollmächtigten Person sowie den entsprechenden Anlagen auch per Post

Aktuell würden die prüfberechtigten Anträge bearbeitet, bewilligt werden könnten sie jedoch erst nach der parlamentarischen Bestätigung des Haushaltsentwurfs.

Kommunale Wärmeplanung-Förderung wird Ländersache

Zukünftig fördert der Bund die Städte und Gemeinden indirekt mit 500 Millionen Euro über erhöhte Anteile an der Umsatzsteuer an die Länder. Wie die Gelder schlussendlich an die Kommunen weitergegeben werden, sei Ländersache. Drei Optionen dafür gebe es im Wesentlichen:

  • durch Konnexitätszahlungen an die Kommunen
  • durch ein eigenes Förderprogramm
  • beides nebeneinander

Dies sei „ein cleverer, weil: einfacher Weg der Umlage des Geldes“, so Eric Eigendorf.

Automatisierte Ableitungen einer konkreten Wärmewendestrategie

Der digitalen Zwilling zeigt den Ist-Zustand der Gebäude-Energieversorgung einer Stadt oder Gemeinde  - und zwar auf Grundlage gebäudescharf erhobener und anschließend aggregierter Daten:  Gebäudeklassen, Energieträger, Heizungsalter, Wärmedichte, Abwärmenähe, zu erwartende Strombedarf und Sanierungspotentiale. Daniel Baumann führte während des Netzwerktreffens die drei Bausteine des digitalen Zwillings von badenovaNetze GmbH und dem Kooperationspartner Smart Geomatics Informationssysteme GmbH vor:

  • Automatisierte Sondierung von Eignungsgebieten zentraler und dezentraler Wärmeversorgungsoptionen
  • Stromnetzszenarien auf Basis der Leistungsansprüche durch Wärmepumpen-, Einspeiser- & Ladepunkte
  • Modellierung des zukünftigen Wärmebedarfs auf Basis von Sanierungspotenzialen

So ermöglicht der digitale Zwilling einer Stadt oder Gemeinde automatisiert Ableitungen einer konkreten Wärmewendestrategie. Das macht ihn zu einem zentralen Werkzeug in der Planung zukünftiger Energieinfrastrukturen.

Nächstes Treffen

Der Schwerpunkt des kommenden, 5. landesweiten Netzwerktreffens „Kommunale Wärmeplanung Rheinland-Pfalz“ wird auf Datenquellen und der Datenbeschaffung für die Erstellung von kommunalen Wärmeplänen liegen. Es findet Anfang März 2024 statt und thematisiert Hürden bei der Datenbeschaffung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an nahwaerme@energieagentur.rlp.de

Weitere Informationen erhalten Sie beim Förderreferat und dem Referat Nahwärme der Energieagentur Rheinland-Pfalz.


Steckbrief zur Veranstaltung

4. Landesweites Netzwerktreffen „Kommunale Wärmeplanung Rheinland-Pfalz“
Datum: 29.01.2024
Kooperationspartner: kommunale Spitzenverbände und Verband kommunaler Unternehmen
Teilnehmer: ca. 140
Referenten: Anette Wetzig, ZUG
                      Eric Eigendorf, KWW
                      Daniel Baumann, badenovaNetze GmbH