Klimaschutzmanager-Treffen in der Region Westerwald

Die Klimaschutzmanager:innen bestaunten die faltbare PV-Anlage über dem Klärbecken, die erste ihrer Art deutschlandweit. Bild: Energieagentur Rheinland-Pfalz

Mit einem besonderen Exkurs begann das 30. KSM-Netzwerktreffen am 10.7.2025 mit den Klimaschutzverantwortlichen der Landkreise Altenkirchen, Neuwied und dem Westerwaldkreis, zu dem die Regionalreferentin der Energieagentur RLP, Sabine Schneider, eingeladen hatte. 

Zunächst ging es zur Kläranlage der Stadt Neuwied. Das besondere Augenmerkmal lag auf der faltbaren Photovoltaikanlage, übrigens die erste in einer Stadt in Deutschland, die über einem ca. 1.600 Quadratmeter großen Klärbecken installiert ist. Innovativ und effektiv, das ist die Solaranlage, die sich, je nach Witterungsgegebenheiten, ein- und ausfahren lässt, so Zacharias Grätz von den Servicebetrieben Neuwied AöR (SBN). Er gab den Teilnehmenden umfassende Informationen zur PV-Anlage und zum neuen Blockheizkraftwerk (BHKW), das 2024 zusammen mit der Solaranlage in Betrieb gegangen ist. Das BHKW nutzt Klärgas aus der Kläranlage zur Stromerzeugung. Genau diese Kombination der beiden Techniken leistet einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz, zur Reduzierung der Betriebskosten der Kläranlage und der Energieautarkie.

Die PV-Anlage produziert fast 180.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr, die das Schweizer Planungsunternehmen "dhp technology AG" auch prognostiziert hatte. Sie hatte sich den Faltmechanismus patentieren lassen.

Der Bau und die Installation der faltbaren Solaranlage haben insgesamt ca. 800.000 Euro gekostet. das Land Rheinland-Pfalz übernahm davon 44 Prozent mittels Förderung.

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Anschließend wurde der fachliche Austausch zu klima- und energierelevanten Themen in der Stadtverwaltung Neuwied fortgeführt. 

Das nächste Netzwerktreffen am 13.11.2025 wird zusammen mit Klimaschutzverantwortlichen aus den Regionen Westerwald, Mittelrhein und Rhein-Mosel-Eifel stattfinden. Auf der Agenda stehen dann neben dem fachlichen Austausch auch die Besichtigung des Nahwärmenetzes in Neuerkirch-Külz.