Günter Röll, Bodenheim: „Ich will noch etwas bewegen!“


Rente mit 63? „Das ist nichts für mich“, erzählt Günter Röll, der vor kurzem gerade diesen Geburtstag feierte. Und fügt eifrig hinzu: „Schließlich will ich die nächsten 20 Jahre noch etwas bewegen!“  Gesagt, getan: Erst im vergangenen Jahr hat er ein neues Unternehmen gegründet. Unter dem Label ecoInvestPartners will er jungen Start-ups aus der „grünen“ Sparte mit modernen Finanzierungsmethoden wie Crowdfunding auf die Beine helfen.


Selbstverwirklichung als „grüner Geburtshelfer“

Als „grünen Geburtshelfer“ bezeichnet sich der gebürtige Schwabe selbst. Tatsächlich hat Röll eine medizinische Grundausbildung, wenn auch als Zahnarzt. Diesem Berufsweg kehrte er allerdings schon nach dem Studium den Rücken und konzentrierte sich stattdessen auf Vermögensverwaltung, Unternehmensberatung und Marketing. Berufliche Gründe führten ihn mit seiner Familie 2002 nach Mainz, seither ist er in der Region ansässig und fühlt sich schon komplett als „Rhoihesse“. Grundzüge seiner Herkunft, vor allem im Hinblick auf seinen Arbeitseifer, haften ihm aber durchaus weiter an.

Mit dem Thema Klimaschutz hatte der lebensfrohe Wahl-Rheinhesse im Jahr 2007 erstmals enge Berührungspunkte, als er als sogenannter „Business Angel“ eine Photovoltaik-Firma aus Augsburg unterstützte und diese schließlich auch übernahm. Seither lassen ihn erneuerbare Energien und Energieeffizienz nicht mehr los: „Der Einsatz für den Klimaschutz passt zu mir und zu meinen Werten.“

Als praktizierender Christ ist Klimaschutz für ihn ein Ausdruck der Schöpfungsbewahrung. Verantwortung übernehmen, verantwortlich handeln und Werte an andere vermitteln, das seien seine primären Ziele im Leben, schildert Röll nachdenklich. In seiner Gemeinde, einer evangelischen Freikirche in Weisenau, hat er damit ganz praktisch begonnen und ist gerade dabei, die Beleuchtung im Gemeindezentrum auf LED umzustellen.


„Wie wäre es mit Energiesparparties?“

Zuhause hat Röll diesen Schritt schon komplett vollzogen – und noch viel mehr. Innerhalb von vier Jahren hat er seinen privaten Stromverbrauch ohne Komfortverluste um etwa 35 Prozent senken können: durch die Umstellung auf LED, die Anschaffung von sehr energieeffizienten Elektrogeräten und nicht zuletzt durch genaue Verbrauchskontrolle. „Das ist das A und O, wenn man im privaten Bereich mit Energiesparen beginnen möchte. Durch das Bewusstsein ergeben sich automatisch Veränderungen“, ist Röll überzeugt. Auch „smart“ ist sein Haus bereits, und damit schon fast ein Ausstellungsstück, in dem sich Freunde, Bekannte und Nachbarn praxisnah über die Möglichkeiten des Energiesparens informieren können. Er hofft, durch sein berufliches und privates Engagement eine Bewegung für die Energieeffizienz im Haushalt auszulösen: „Wie wäre es mit Energiesparparties im eigenen Zuhause, ähnlich wie es das für Tupperware gibt?“

Auch für seinen Betrieb mit drei Angestellten geht der Unternehmer einen zukunftsweisenden Weg: Voll digitalisiert arbeiten die Mitarbeiter von ecoInvestPartners  größtenteils von Zuhause oder unterwegs. „Im Büro bin ich vielleicht einen Tag die Woche. Auch das spart Strom. Und heizen müssen wir fast nie“, so Röll.

 

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