Energieagentur-Geschäftsführer Dr. Tobias Büttner startete mit einer Delegation seine Vor-Ort-Tour in Trier. Ziel ist es, mit einer ausgewählten Reihe rheinland-pfälzischer Kommunen über die laufende Zusammenarbeit hinaus aktuelle Projektstände sowie den Fortgang der Energiewende vertieft zu erörtern.
Geht es nach Oberbürgermeister Wolfram Leibe, so ist der Start der Tour in Trier passend. Nicht nur handele sich um die älteste Stadt Deutschlands, sondern hier bewege sich viel für den Klimaschutz. Dabei betont Leibe die wichtige Rolle der Trierer Stadtwerke, die als kommunales Unternehmen eine innovative Energiewende-Strategie verfolgen.
Er selber macht sich als Vertreter der deutschen Großstädte auch in Brüssel sowie als einer der Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Städtetags im Bund stark für alle Klimaschutzbelange. Angesichts der Finanzlage vieler Kommunen sind europäische und deutsche Fördermittel dafür ein wichtiger Baustein. So ging es im Gespräch auch um die in Aussicht stehenden Mittel aus dem Sondervermögen. Der umfangreiche Sanierungsbedarf der städtischen Liegenschaften sowie nicht unbegrenzt zur Verfügung stehendes fachliches Knowhow in der Bauverwaltung machen eine Prioritätensetzung unabdinglich. Hierbei kann die Energieagentur unterstützen, ein entsprechender Beratungstermin mit den zuständigen Akteuren in der Stadtverwaltung ist bereits vereinbart.
Als eine der ersten Kommunen in Rheinland-Pfalz hat Trier im Frühsommer seine kommunale Wärmeplanung abgeschlossen. Die Unterstützung der Energieagentur bestand insbesondere darin, Fördermittel über die Kommunal-Richtlinie zu beantragen und bei der Bürgerbeteiligung mitzuwirken. Leibe schätzt an der Trierer Wärmeplanung, dass es nun für jeden der 19 Ortsbezirke einen Steckbrief gibt und die Bürger somit wissen, ob hier ein Nahwärmenetz kommen könnte oder individuelle Lösungen für die klimaneutrale Wärmeversorgung zu suchen sind. Die Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung wird in der Hand einer Steuerungsgruppe liegen.
Weiteres Gesprächsthema war die Realisierung von Windkraftanlagen in Trier. Während es im Bereich Photovoltaik schon eine Reihe von Anlagen gibt, steht die Stadt beim Thema Wind noch ganz am Anfang, nicht zuletzt wegen der geringen Flächenverfügbarkeit. Insgesamt kommen sechs Standorte in Frage. Leibe ist es auch hier wichtig, ein Zeichen zu setzen: der Strom kann und soll nicht ausschließlich aus dem Umland bezogen werden, was von manchen Kritikern gefordert wird. Er nannte als wichtigen Punkt für die Akzeptanz die regionale Wertschöpfung.
Für die Energieagentur Rheinland-Pfalz ist es zentral, auch die großen Städte im Lande wie Trier bei der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung und Projekten zum Ausbau der Windenergie fachlich und praktisch zu begleiten.