Stromhochrechnung zeigt Aufwärtstrend für Erneuerbare Energien

Ob Wind oder Sonne – Rheinland-Pfalz gewinnt immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen. Zwar hängen die tatsächlichen Erträge weiterhin stark von Wetter und Standort ab, doch die Hochrechnungen deuten auf einen klaren Trend: Die Erzeugung wächst, und mit ihr der Anteil klimafreundlicher Energie am Strommix. Die Energiewende zeigt damit zunehmend Wirkung – messbar, auch wenn die offiziellen Zahlen noch ausstehen. Zusätzlich zeigt der steigende Anteil an Eigenstromnutzung, dass die Energiewende neben den Kommunen auch von privaten Haushalten vorangetrieben wird.

Anhand der Stromhochrechnung der Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz lässt sich abschätzen, wie viel Strom die Photovoltaik- und Windenergieanlagen im Land geliefert haben dürften. Damit sind Prognosen möglich, bis die offiziellen Daten zur Stromerzeugung vorliegen. Grundlage der Berechnung ist der Bestand an installierter Leistung für Photovoltaik- und Windenergieanlagen in Rheinland-Pfalz, kombiniert mit historischen Erzeugungs- und Einspeisemengen, Wetterdaten und Volllaststunden vergangener Jahre sowie aus bereits bestehenden Prognosen.

Stromhochrechnung für Solarenergie

Die Grafik zeigt die prognostizierten Mengen für Stromeinspeisung und Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen zwischen 2020 und 2025. Dargestellt sind sowohl die bisher gemessenen Einspeisemengen, die Prognose der Einspeisemenge für 2024 und 2025 als auch verschiedene Szenarien der Stromerzeugung.

Die Stromeinspeisedaten von 2020 bis 2023 sind dem Energieatlas entnommen. In den Jahren 2020 bis 2023 schwankte sie zwischen rund 2.000 und 2.400 GWh. Für die Jahre 2024 und 2025 (schraffierte Balken) liegen noch keine offiziellen Werte vor – hier wurden Hochrechnungen auf Basis von installierter Leistung und Volllaststunden (VLh) erstellt. Die Prognose der Stromeinspeisung für Rheinland-Pfalz liegt für 2024 bei 2.700 GWh und für 2025 bei 3.200 GWh.

Nach eigenen Berechnungen werden im Jahr 2024 etwa 20 Prozent des erzeugten Solarstroms nicht eingespeist, sondern direkt vor Ort verbraucht. Es zeigt sich eine steigende Differenz zwischen der Einspeisemenge ins Netz und der Gesamterzeugungsmenge. Dies geht u.a. auf den steigenden Anteil von Photovoltaikanlagen und Balkonkraftwerken zurück, bei denen häufig nur ein Teil des erzeugten Stroms ins Netz eingespeist wird.

Für das Jahr 2024 zeigen die Szenarien der Stromerzeugung eine Bandbreite von 4.000 GWh an Solarstrom im unteren Szenario bis hin zu 4.700 GWh im oberen Szenario. Im mittleren Szenario liegt der Wert bei 4.300 GWh.

Stromhochrechnung für Windenergie

Die Stromeinspeisedaten von 2020 bis 2023 sind dem Energieatlas entnommen. Für die Jahre 2024 und 2025 (schraffierte Balken) liegen noch keine offiziellen Daten vor. Die prognostizierte Stromeinspeisung für Rheinland-Pfalz liegt bei 7.200 GWh im Jahr 2024 und 7.800 GWh im Jahr 2025. Beide Werte bewegen sich zwischen dem unteren Szenario und dem Trendszenario.

In den vergangenen Jahren lag die Stromeinspeisung 2021 im Bereich des unteren Szenarios, 2022 zwischen dem unteren und dem Trendszenario und 2023 im oberen Szenario – was sich mit dem windreichen Jahr 2023 erklären lässt. 

In dieser Abbildung wird nicht zwischen Stromeinspeisung und Stromerzeugung unterschieden. Da der Eigenverbrauch aufgrund seiner geringen Relevanz nicht berücksichtigt wurde, werden beide Größen vereinfachend gleichgesetzt. Dargestellt sind die bisher gemessenen Einspeisemengen, die Prognose der Einspeisemenge für 2024 und 2025 als auch verschiedene Szenarien der Stromeinspeisung.