Netzwerktreffen: Vorbereitung auf "Projektbörse Nahwärme"

Bild: Energieagentur Rheinland-Pfalz

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz hatte Ende gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden des Landes Ende Mai zum siebten landesweiten Netzwerktreffen „Innovative Wärmenetze Rheinland-Pfalz“ eingeladen, um Kommunen gezielt auf die kommende Projektbörse Nahwärme am 27. August 2025 in Mainz vorzubereiten. Das Online-Treffen brachte 37 engagierte Teilnehmende zusammen, vor allem aus rheinland-pfälzischen Kommunen.

Von der Machbarkeit zur Umsetzung

Nach einer erfolgreichen Machbarkeitsstudie stehen viele Kommunen vor der nächsten großen Herausforderung: Wie kann das eigene Nahwärmeprojekt konkret realisiert werden? Paul Ngahan, Leiter des Kompetenzzentrums Nahwärme der Energieagentur, machte in seiner Begrüßung deutlich: „Die zentrale Frage lautet oft: Wer baut, wer finanziert – und wer betreibt am Ende das Netz?“

Um diese Fragen zu beantworten, wurde das Netzwerktreffen bewusst als vorbereitende Veranstaltung zur Projektbörse konzipiert. Ziel ist es, Kommunen fit zu machen für den Austausch mit potenziellen Investoren, Betreibern und Contractoren.

Starke kommunale Stimme

Lisa Diener, Direktorin des Städtetags Rheinland-Pfalz betonte die große Bedeutung von Nahwärmeprojekten für das Gelingen der Wärmewende und verwies auf die gewaltigen Investitionen, die in den nächsten Jahren notwendig sein werden: „Für den Aus- und Umbau von Fernwärmenetzen werden nach Schätzungen von Branchenverbänden rund 400 Milliarden Euro zusätzlich benötigt.“ Sie zitierte damit Dr. Markus Kachel (BBH) aus einer öffentlichen Anhörung zum rheinland-pfälzischen Wärmeplanungsgesetz.

Finanzierung im Fokus

Ein zentrales Highlight der Veranstaltung war der Impulsvortrag von Heike Bicking, Leiterin Kommunalfinanzierung bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB). Sie gab einen tiefen Einblick in bestehende Förderprogramme wie das Kommunaldarlehen (202) und die Infrastrukturfinanzierung RLP (147) und erläuterte neue Ansätze wie Nachrangdarlehen oder Mezzanine-Kapital. Frau Bicking machte deutlich: „Die Finanzierung der Energiewende ist eine zentrale Herausforderung, die das Zusammenwirken und Handeln aller Akteure bedarf.“ Sie hob hervor, dass neben klassischen Krediten zunehmend auch individuelle Finanzierungsstrukturen gefragt sind – angepasst an die Besonderheiten kommunaler Vorhaben.

Ausblick auf die Projektbörse

Zum Abschluss der Veranstaltung warf Paul Ngahan einen Blick voraus auf die Projektbörse „Nahwärme gemeinsam finanzieren – Projektideen treffen Kapital“, die am 27. August 2025 in Mainz stattfindet. Dort sollen Kommunen mit konkreten Projekten auf potenzielle Partner treffen, um gemeinsam den nächsten Schritt in Richtung Umsetzung zu gehen.