Kommunale Wärmeplanung im Konvoi-Verfahren

Bild: Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz

Im Herbst 2025 geht die Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz auf Tour: Mit der „Vor-Ort-Tour“ besucht unser Geschäftsführer Dr. Tobias Büttner gemeinsam mit dem Team Landkreise und Kommunen, um erfolgreiche Projekte der Energiewende und des Klimaschutzes sichtbar zu machen. Im Mittelpunkt stehen der direkte Austausch mit Landrät:innen und Oberbürgermeister:innen sowie die gute Zusammenarbeit mit den kommunalen Akteuren.

In diesem Rahmen stellen wir Projekte aus den Kommunen vor, die zeigen, wie Klimaschutz in Rheinland-Pfalz gelingt.
 

Projekt: Kommunale Wärmeplanung Rhein-Hunsrück-Kreis
Ort: Rhein-Hunsrück-Kreis
Themenfeld: Kommunale Wärmeplanung, Energieeffizienz, Klimaschutz in Kommunen

Im Rhein-Hunsrück-Kreis wurde die Kommunale Wärmeplanung (KWP) im sogenannten Konvoi-Verfahren durchgeführt. Dieses Vorgehen – bei dem mehrere Kommunen gemeinsam beraten und begleitet werden, um Synergien zu nutzen und Ressourcen effizient einzusetzen – wurde von der Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz initiiert und aktiv beworben. Die Idee, die Wärmeplanung im Verbund anzugehen, entstand im engen Austausch zwischen der Energie- und Klimaschutzagentur und dem Landkreis und wurde von Beginn an als praxisnaher, wirtschaftlicher Weg für den ländlich geprägten Raum erkannt.

In der Startphase begleitete die Energie- und Klimaschutzagentur den Prozess intensiv. Ursprünglich war vorgesehen, dass der Landkreis den Förderantrag für das Projekt stellt. Als sich jedoch herausstellte, dass dies aus förderrechtlichen Gründen nicht möglich war, übernahmen die Energie- und Klimaschutzagentur und der Klimaschutzmanager der Stadt Boppard kurzfristig die Koordination, holten das Einverständnis aller beteiligten Kommunen ein und ermöglichten so, dass die Stadt Boppard als Antragstellerin den Förderprozess erfolgreich übernehmen konnte.

Nach der Antragsstellung setzten die beteiligten Kommunen die Wärmeplanung eigenständig fort und führten das Projekt inzwischen erfolgreich zum Abschluss. Der Impuls, das Vorhaben im Verbund anzugehen, hat sich dabei als besonders wertvoll erwiesen – bis heute zeigen sich alle Beteiligten sehr zufrieden mit dieser kooperativen Herangehensweise.

Die Ergebnisse der Wärmeplanung machen deutlich, dass im Rhein-Hunsrück-Kreis vor allem individuelle Lösungen wie effiziente Wärmepumpen, Biomasseheizungen oder Solarthermieanlagen zielführend sind. Nahwärmenetze kommen aufgrund der geringen Wärmedichten, hoher Investitionskosten pro Trassenmeter und begrenzter Flächen für zentrale Heizzentralen nur in wenigen, eng bebauten Bereichen infrage. Auch Hochwassergefahren in Tallagen schränken die Möglichkeiten ein.

Trotz dieser Rahmenbedingungen liefert die Kommunale Wärmeplanung wertvolle Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen: Sie zeigt, wo dezentrale, individuelle Ansätze sinnvoll sind und wo sich – trotz herausfordernder Bedingungen – gemeinschaftliche Lösungen lohnen könnten.


Fazit:
Die Kommunale Wärmeplanung im Rhein-Hunsrück-Kreis zeigt, dass erfolgreiche Wärmewende kein Einheitsrezept kennt. Entscheidend sind lokal angepasste Strategien, die geografische, wirtschaftliche und technische Gegebenheiten berücksichtigen. Durch die Initiative und Unterstützung der Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz konnte das Projekt im Konvoi-Verfahren auf den Weg gebracht und ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen, regional angepassten Wärmeversorgung gemacht werden.