In vielen gewerblichen und industriellen Produktionsprozessen wird Wärme benötigt. Am Ende dieser Prozesse bleibt Abwärme in teils hohen Temperaturspektren übrig, oftmals mehrere hundert Grad Celsius warm. Abwärme entsteht aber auch häufig als Nebenprodukt bei technischen Prozessen, in denen Strom oder Wärme produziert werden. Typische Abwärmequellen sind neben Prozesswärme, Rechenzentren und Produktionsanlagen verschiedener Wirtschaftszweige zum Beispiel auch Druckluftanlagen, Kühlanlagen und Abwassersysteme.
Oft bleibt die Abwärme ungenutzt. Aber sie bietet ein großes Wärmepotenzial und kann durchaus nutzbar gemacht werden - etwas für nahegelegene Industrieanlagen oder in der Wärmenetzversorgung. Auch bei Biogasanlagen kann die Abwärme sinnvoll - beispielsweise für die nachhaltige Wärmeversorgung - genutzt werden.
Gesamtpotenzial 10,8 TWh
Das Gesamtpotenzial hinsichtlich Abwärme in Rheinland-Pfalz liegt aktuell bei 10,8 TWh pro Jahr. Dies entspricht 4,5 Prozent der gesamten Wärmemenge in Deutschland.
Lokalisiert werden kann der Großteil der Unternehmen, in denen Abwärme anfällt, in Ballungszentren wie Ludwigshafen, Mainz, Koblenz, Speyer, Worms, Trier und Neuwied.
Die Temperaturwerte liegen bei einem Mittelwert von 95°C. Über die Hälfte der gemeldeten verfügbaren Abwärme (56 %) besitzt ein durchschnittliches Temperaturniveau von 25°C bis 60°C . Dies entsteht vor allem durch Kühlprozesse in den Rechenzentren, durch Wasserstoffherstellung oder Stromerzeugung und Stromverteilung. Ein Anteil von 21 Prozent kommt aus Prozessen mit Temperaturen über 110 °C (aus energieintensiven Industrieprozesse z.B. aus der Kunststoff-, Metall- oder Glasindustrie).
Weitere Details zu Abwärmepotenzialen und -nutzung in Rheinland-Pfalz finden Sie in der Abwärme-Story im Energieatlas Rheinland-Pfalz.