Am 16. Juni 2025 fand das 12. landesweite Netzwerktreffen zur kommunalen Wärmeplanung in Rheinland-Pfalz statt. Über 125 Fachakteurinnen und -akteure aus Kommunen, Stadtwerken, Planungsbüros, Energieversorgern und weiteren Institutionen nahmen an der digitalen Veranstaltung teil.
Eingeladen hatte die Energieagentur Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden des Landes. Ziel war es, praxisnahe Informationen, aktuelle Entwicklungen und konkrete Unterstützungsangebote rund um die kommunale Wärmeplanung zu vermitteln.
Nach der Begrüßung durch Paul Ngahan, Leiter des Referats und des Kompetenzzentrums Nahwärme der Energieagentur, stellte sich Nils Füllenbach als neues Mitglied im Kernteam Kommunale Wärmeplanung (KWP) vor. Gemeinsam mit dem bestehenden Team wird er künftig die fachliche Begleitung der Kommunen weiter ausbauen.
Geplante Umfrage zu Datenformaten und Digitalisierungsgrad
Ein zunehmend relevantes Thema in der Praxis ist der Umgang mit Daten in der kommunalen Wärmeplanung:
- Welche Formate liefern die beauftragten Dienstleister?
- Inwieweit lassen sich die Ergebnisse in kommunale IT-Systeme wie digitale Zwillinge, KWP-Tools oder Geoportale integrieren?
Um hierzu ein erstes Stimmungsbild zu erhalten, bereitet die Energieagentur derzeit eine kurze Umfrage unter dem Titel „Wie digital ist Ihre kommunale Wärmeplanung?“ vor. Diese wird im Nachgang an das Netzwerktreffen an die Kommunen versendet. Die Rückmeldungen sollen dabei helfen, zukünftige Unterstützungsangebote noch gezielter auf die kommunalen Bedarfe abzustimmen.
AGWPG und Förderanträge im Fokus
Ein Schwerpunkt des Treffens lag auf dem Ausführungsgesetz zum Wärmeplanungsgesetz Rheinland-Pfalz (AGWPG), das am 26. April 2025 in Kraft getreten ist. Theresa Henne vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) informierte die Teilnehmenden praxisnah über:
- den Antragsprozess für Konnexitätszahlungen (§ 6 AGWPG),
- den Betrag für den Wissensaufbau (§ 7 AGWPG) bei Bestandsschutz nach § 5 WPG,
- und die Nutzung der IT-Plattform EF RLP zur digitalen Beantragung.
In der anschließenden Fragerunde wurden zahlreiche Punkte aus der kommunalen Praxis geklärt.
Einblicke aus der Praxis – VG Schweich
Wie Wärmeplanung konkret vor Ort umgesetzt wird, zeigte der Praxisbericht von Florian Merten, Klimaschutzmanager der Verbandsgemeinde Schweich.
Er präsentierte die systematische Vorgehensweise in der VG – von der Identifikation geeigneter Gebiete für Wärmenetze über die Zusammenarbeit mit Planungsbüros und der Energieagentur Rheinland-Pfalz bis hin zur Einbindung der Gemeinderäte und zur Planung von Bürgerveranstaltungen im Sommer 2025.
Besonders hervorzuheben ist die durchdachte Kombination aus technischer Vorprüfung, politischer Abstimmung und frühzeitiger Öffentlichkeitsarbeit.
Save the Date – Weitere Termine und Unterstützungsangebote
Zum Abschluss des Treffens wurden die Teilnehmenden über die kommenden Netzwerktreffen informiert:
- 13. Netzwerktreffen: Montag, 25. August 2025
- 14. Netzwerktreffen: Montag, 13. Oktober 2025
- 15. Netzwerktreffen: Montag, 08. Dezember 2025
Jeweils von 10:00 Uhr bis 11:30 Uhr, online über Microsoft Teams.
Darüber hinaus plant das Kernteam Kommunale Wärmeplanung für Kommunen, die aktuell in die Wärmeplanung einsteigen, eine zweitägige Präsenzveranstaltung am 16. und 17. September 2025.
Im Fokus steht eine kompakte und praxisnahe Einführung in die kommunale Wärmeplanung – von der ersten Idee über Fördermöglichkeiten bis hin zur Erstellung von kommunalen Wärmepläne. Weitere Informationen dazu folgen in Kürze.
Fazit
Das 12. Netzwerktreffen hat erneut gezeigt:
Die kommunale Wärmeplanung in Rheinland-Pfalz befindet sich – je nach Kommune – teils noch im Aufbau, teils bereits in der aktiven Umsetzungsphase.
Der Bedarf an rechtlicher, technischer und organisatorischer Unterstützung ist weiterhin hoch – ebenso der Wunsch nach Praxisbezug und Austausch auf Augenhöhe. Mit dem Netzwerktreffen wurde ein weiterer wichtiger Impuls für die Wärmewende in den Kommunen gesetzt.