Wiederaufbau und Energieeffizienz – Zukunfts-Chance für betroffene Unternehmen in der Flutregion

Hotelbesitzer Günther Uhl im Gespräch mit Energieberater Dietmar Rieth. (Bild: Energieagentur RLP)

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Wie so viele Unternehmen in der Flutregion war auch das renommierte Hotel Krupp in Bad Neuenahr von der verheerenden Flut im Juli 2021 betroffen – zum Leidwesen von Besitzer Günther Uhl sowie der Pächter Antoine Rieger und Julian Rosen. Der gesamte Gebäudekomplex samt Kellerräumen und Außenbereichen war überspült worden. Die zerstörerische Kraft des Wassers hatte größtenteils irreparable Schäden angerichtet. Nach dem ersten Schock über die Überschwemmungen war für die Unternehmer sofort klar: Aufgeben kommt nicht infrage; der Wiederaufbau des Betriebes muss zügig erfolgen.

Aufbauwille und Zuversicht

Bei den Verantwortlichen des Hotels Krupp wurde, wie bei vielen anderen Betrieben im Ahrtal, nicht lange mit den notwendigen Aufräum-, Trocknungs-, Entkernungs- und Sicherungsarbeiten gezögert. Der nahende Winter machte eine möglichst schnelle Wiederherstellung der Gebäude und Einrichtungen notwendig – und die kommende Touristiksaison war und ist Ansporn für die Betreiber, zum kommenden Frühjahr auf hoffentlich wiederkehrende Gäste vorbereitet zu sein.

Bei einer Informationsveranstaltung des DEHOGA-Kreisverbandes Bad-Neuenahr-Ahrweiler traf der Hotelier Günther Uhl auf den für Unternehmen zuständigen Fachkoordinator „Energieeffizienz“ der Energieagentur Rheinland-Pfalz, Ralf Link. In dieser Veranstaltung und im anschließenden Gespräch hatte Link den Anwesenden die Möglichkeiten, aber auch Erfordernisse für eine Unterstützung zum Wiederaufbau der betroffenen Einrichtungen erläutert.

Schnell wurde klar, dass sowohl die technisch, als ökonomisch beste Lösung für das geschädigte Haus eine Kombination aus Fluthilfe und energetischer Optimierung darstellt. Kurzfristig wurde zwischen Günther Uhl und der Energieagentur Rheinland-Pfalz ein Beratungstermin zur Begutachtung des Objektes vereinbart, gemeinsam mit einem qualifizierten Energieberater für gewerbliche Einrichtungen.

Schadensaufnahme, Planung und Fördermöglichkeiten

Bei dem Vor-Ort-Termin wurden die Schäden begutachtet. Gemeinsam entwickelten Betreiber und Berater einen Sanierungsplan; der Maßnahmenkatalog schließt eine energetische Optimierung der gastronomischen Einrichtungen ein.

Äußerst wichtig für die Eigentümer war hierbei auch die Erläuterung der unterschiedlichen Förderinstrumente für von der Flut betroffene Unternehmen und ihre Abgrenzung voneinander. Unter anderem ist zu beachten, dass Schadensersatzleistungen von Versicherungen, Fluthilfefonds und Förderprogramme zwar kombinierbar, Doppelförderungen aber ausgeschlossen sind. Schlimmstenfalls könnten Ersatzanträge zurückgewiesen werden.

Im vorliegenden Fall umfassen die Sanierungs- und Optimierungsansätze alle relevanten Gewerke vom Gebäude selbst über die Haustechnik, etwa Heizungsanlagen, bis zur speziellen gastronomischen Ausstattung wie Kühlanlagen. Ein großer Vorteil für den Eigentümer ist die Situation, dass schon jetzt alle erforderlichen Planungsschritte aufeinander abgestimmt und koordiniert in die Wege geleitet werden können.

<Hintergrund>

Im August 2021 wurde die Energieagentur Rheinland-Pfalz von der rheinland-pfälzischen Landesregierung beauftragt, den Bedarf an Wärmeversorgung in den Flutregionen zu erheben und ihre Wiederherstellung zu koordinieren. Dieser Auftrag schließt Gebäudeheizung sowie Wärmeversorgung für Prozess- und Anlagentechnik bei Unternehmen in der betroffenen Region ein. Durch die Flut getroffene Unternehmen können sich zur Unterstützung des Wiederaufbaus und bei der energetischen Optimierung an die Energieagentur Rheinland-Pfalz wenden. Interdisziplinär besetzte Teams bieten für alle relevanten Gewerke eine kompetente Beratung hinsichtlich der Verfahren zum Wiederaufbau, der Anlagen- und Bautechnik bis hin zu Förderfragen.

Weitere Informationen (zum Projekt) unter www.ahrbetriebeinfoblatt.