Landwirtschaft und PV-Freiflächenanlagen

Ute Zimmermann, Referentin Erneuerbare Energien der Energieagentur Rheinland-Pfalz bei ihrem Vortrag

Unter dieser Überschrift stand die Bezirkstagung des Bauern- und Winzerverbandes Bernkastel-Wittlich in der vollbesetzten Festhalle Thalfang.

Bei der Begrüßung durch die Kreisvorsitzende, Vera Steinmetz und die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde, Vera Höfner, wurde bereits deutlich: es gibt ein Konfliktpotential bezüglich der Landnutzung, das es zu bearbeiten und zu lösen gilt.
Die Erzeugung von regenerativem Strom  ist genauso wichtig wie Versorgung mit Lebensmitteln. Zudem gilt es, die Existenzgrundlage der Landwirte langfristig zu sichern. Stehen Flächen nicht mehr zu angemessenen Pachtpreisen zur Verfügung, gefährdet dies manche Höfe.

Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien

Ute Zimmermann, Referentin für Erneuerbare Energien der Energieagentur Rheinland-Pfalz, erläuterte den Stand der Energiewende im Land. Der Zubau müsse stark beschleunigt werden, um die Ziele des Landes, die im Klimaschutzgesetz verankert sind, zu erreichen. Die Erneuerbaren Energien stehen auch für regionale Wertschöpfung. Die höchste Wertschöpfung würde durch Betrieb und Wartung der Anlagen erzielt.
Auch durch Bürgerenergiegenossenschaften wird regionale Wertschöpfung erzielt, zudem können diese eine Bürgerbeteiligung für neue Projekte organisieren und damit zur Akzeptanz der Energiewendeprojekte beitragen.
Privatpersonen, dazu zählen auch in Genossenschaften organisierte Menschen,  haben den höchsten Besitz-Anteil an Erneuerbaren-Energien-Anlagen und sind somit der maßgebliche Treiber der Energiewende.

Speicherung und Flexibilisierung

Für Helfried Welsch, Prokurist bei den Stadtwerken Trier ist klar: die Wertschöpfung muss in der Region bleiben, aber geteilt werden. Dafür gibt es bereits gute Beispiele, beispielsweise die Landwerke Eifel AöR. Wichtig ist nicht nur gute Speicherlösungen für regenerativ erzeugten Strom zu etablieren, sondern auch für Flexibilisierung zu sorgen; auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) ist erforderlich. Die Pumpen für die Trinkwasserversorgung werden beispielsweise in Abhängigkeit von der Tageszeit  und durch die KI-vermittelte tagesweise Vorausschau gesteuert.

10-Punkte-Katalog

Daniela Kühn stellte den Kriterienkatalog der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz zu PV-Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen vor. Der Leitfaden richtet sich an Kommunen, soll aber auch Planungsbüros Hinweise geben um Fehlentwicklung, die erhebliche Auswirkungen auf den Bodenmarkt haben, entgegen zu wirken. Auch wenn Flächeneigner nur noch einjährige Pachtverträge an Landwirte vergeben, geht dies zu Lasten der Planungssicherheit für den betroffenen Landwirt. Wichtig sei, dass alle einzelnen Planungsschritte im Genehmigungsverfahren eingehalten werden und die Kommunen sich einen übergeordneten Steuerungsrahmen erarbeiten.