Gesichter des Klimaschutz - ein Interview mit Julian Binczyk

Klimaschutzmanager Julian Binczyk vor der Hochschule; Foto: Hochschule Trier

Die Hochschule Trier bekennt sich zu ihrer Multiplikatorenrolle im Klimaschutz und lässt sich seit 16.10.2021 ein Klimaschutzkonzept erstellen. Neben der Ist-Analyse der Energieverbräuche, der Erstellung einer CO2-Bilanz werden Einsparpotentiale aufgezeigt und Handlungsoptionen erarbeitet, die in einen Maßnahmenkatalog einfließen.

Frage an Julian: Du arbeitest inzwischen seit ca. einem Jahr als Klimaschutzmanager an der Hochschule Trier, erstellst das Klimaschutzkonzept und hast einen bestimmten Zeitplan, der durch den Fördermittelgeber vorgegeben ist. Kannst du für Nicht-Klimaschutzmanager ein wenig erklären, was das heißt?

Antwort: Meine Aufgabe ist es ein Klimaschutzkonzept für die Hochschule zu erstellen. Hauptsächlich geht es darum Energie wie Strom, Öl und Gas einzusparen und somit den CO2 Ausstoß zu senken. Dafür wird im ersten Schritt eine Treibhausgasanalyse der Hochschule erstellt und zusätzlich werden auch Potenziale zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der Senkung der CO2 Emissionen erstellt. Das ganze Vorhaben hat 2 Jahre Zeit. Danach gibt es ein Anschlussvorhaben, in dem die Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept umgesetzt werden sollen.

Frage: Was konntest du bisher von diesem Aufgabenpaket schon abarbeiten?

Antwort: Die Treibhausgasanalyse an Standort Schneidershof ist soweit abgeschlossen. Die Potenzialanalysen laufen bereits. Hierbei wird der Bereich der Stromgewinnung durch Photovoltaik und der Wärmeschutz in den Gebäuden betrachtet sowie auf die Mobilität geschaut. Die Minderungsziele sollen dann am Ende des Jahres fertig erarbeitet sein, damit der Maßnahmenkatalog erstellt werden kann.

Frage: Gibt es denn schon ein Highlight für dich?

Antwort: Das große Highlight ist die sehr angenehme und gute Zusammenarbeit mit den Klimaschutzmanagern der Stadt Trier. Die beiden Klimaschutzkonzepte von Hochschule Trier und Stadt Trier können sich gegenseitig ergänzen, gerade im Bereich der Mobilität zur Hochschule. Auch der Austausch mit allen anderen Klimaschutzmanagern  aus der Region im regionalen Klimaschutzmanagernetzwerk, das die Energieagentur Rheinland-Pfalz initiiert hat und moderiert, hilft bei der täglichen Arbeit sehr.

Frage: Was sind deine nächsten Schritte (bei der Konzepterstellung, begleitenden Maßnahmen?)

Antwort: Die nächsten Schritte bestehen hauptsächlich in der weiteren Ausarbeitung des Klimaschutzkonzeptes und der Veranstaltung der Klimakonferenzsimulation am 17.10. 2022 an der Hochschule Trier, die gemeinsam mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz durchgeführt wird. Diese Simulation ermöglicht den Teilnehmer, auch mittels einer professionellen Kalkulationssoftware, die Erfahrung, ob und wie die Klimaschutzbemühungen ausreichen, die weltweit anerkannten Klimaziele zu erreichen.

Frage: Inwieweit werden Studierende und Lehrende mit in das Klimaschutzkonzept einbezogen bzw. gibt es Verknüpfungen zwischen Klimaschutzkonzept und Lehre & Forschung an der Hochschule?

Antwort: Studium und Lehre sind eng mit meinen Klimaschutzkonzept verknüpft. Alle Maßnahmen und Potenzialanalysen werden zusammen mit den Studierenden aus der Fachrichtung Gebäude-, Versorgungs- und Energietechnik im Rahmen von Studienarbeiten entwickelt und erstellt. Auch in der Vorlesung Energie- und Klimamanagement von Herrn Prof. Dr. Neumeister bin ich eingebunden und erkläre den Studierenden was das Ziel des Klimaschutzkonzeptes ist und wie man ein solches Konzept erstellt.

Frage: Sind schon Maßnahmen in der Planung?

Antwort: Leider noch nicht. Wir sind noch mitten in der Potenzialanalyse. Aber ich denke im nächsten Jahr könnte das ein oder andere konkretisiert werden.

Vielen Dank Julian, für deine Antworten und ein erfolgreiches weiteres Erarbeiten und Erstellen des Klimaschutzkonzeptes für die Hochschule.
Die Fragen stellte Anna Jessenberger, Regionalreferentin der Energieagentur Rheinland-Pfalz